Mich reizt das Fremde. Das Geheimnisvolle. Das Unsichtbare. Das Unbekannte. Etwas, das verständlich genug ist, Interesse zu wecken, und mir gleichzeitig unverständlich genug, um eine gewisse Art von Unwohlsein zu erzeugen. Der Abgrund zwischen: aha und häh? Ein Gefühl von: Es wäre besser zu wissen, was das ist. Warum das ist. Was das bedeutet.
Ich gebe dazu meinem Unbewussten Raum, sich auszudrücken. Und dort herrscht oft der Zustand inadäquater Evidenz, d.h. es herrscht keine Bestimmtheit, alles darf nebeneinander sein, alles ist im Bedeutungssinne noch offen. Ich werte nicht, ich zeige. Wenn ich die Wesen, die daraus entstehen zeichne, bleibe ich indifferent, das heißt, ich unterscheide nicht, was wichtige oder unwichtige Striche sind. Sie sind alle eins, und so übertrage ich auch meine Kritzeleien strichstrichlich als Reinzeichnungen auf die Leinwand.
Ich verbinde informell Abstraktes mit präziser figürlicher Zeichnung in einer Farbpalette von Schwarz bis Weiß. Durch den Gestus drückt sich der materiegebundene Geist aus, durch die Wesen die gedanklichen Gefühle. Das ganze spielt sich auf dem Untergrund der Leere ab.
Trotz dieser gestischen Anteile sind meine Bilder nicht abstrakt. Sie stellen etwas dar, was „was ist“, auch wenn vielleicht unklar bleibt was. Es geht mir nicht um Linie, Farbe, Fläche, Form, die dann miteinander interagieren. Oder die intellektuelle Verfolgung eines Konzepts. Es geht mir um Etwas, so unscharf und unklar es auch sein mag, wozu ich Linie, Farbe, Fläche und Form benutze. Ich spiele nicht Klavier. Ich baue ein Möbelstück. Man weiß nur nicht, wozu es dient.